Mexiko – vom Golf zu den Vulkanen

Nachdem „Hausi“ am 16.10.2024 nach 18 Monaten und 40.000 km wieder den Atlantischen Ozean erreichte, verbrachte ich noch ein paar Tage am Golf von Mexiko. Hier an der Küste war es schwül und warm, ganz anders als zuvor in den Bergen der Sierra Madre Oriental.







Und die Regenzeit war noch nicht ganz vorbei. Fast täglich erreichten Regenwolken vom Golf die Küste, und überschütteten die Landschaft.



In der Kleinstadt Papantla viel dann auch der Rundgang durch die Historische Altstadt so zu sagen ins Wasser. Und der Tanz der fliegenden Männer, der „Voladores de Papantla“, welche an einer 30m hohen Stange vor der „Catedral de Nuestra Señora de la Asunción“ sich herunterschwingen lassen und musizieren, fiel leider ebenfalls wetterbedingt aus.


Am folgenden Morgen erwischte ich tatsächlich eine dreistündige Regenpause, und besuchte die Archäologische Stätte El Tajin. Ich war fast alleine auf dem ausgedehnten Areal, mit seinen vielen Pyramiden und Ballspielplätzen, von denen bis heute nur ein kleiner Teil frei sichtbar ist. Die Blütezeit des Ortes war zwischen 800 und 900 nach Christus. Vor 1000 Jahren wurde die Stadt aufgegeben, und schnell vom Dschungel erobert.





Gleich nach meiner Besichtigung von El Tajin, fing es tatsächlich wieder an in Strömen zu regnen. Die Fahrt ins Inland wurde somit teilweise ein Abenteuer. Aber je weiter und höher ich in der Bergregion eindrang, desto öfter zeigte sich die blühende Natur und die wolkenverhangenen Berggipfel.






Die sehr sehenswerte kleine Stadt Ciudad de Cuetzalan liegt in den Bergen auf 1000m über Meeresspiegel. Enge und steile Gassen, Treppen und die vielen gut erhaltenen Kolonialgebäuden prägen die historische Innenstadt.






Der indigene Einfluss in Mexiko war auch hier in in den Bergen und in Ciudad de Cuetzalan allgegenwärtig.








Wie so oft in Mexiko, sind die Märkte immer ein besonderes Erlebnis.




Und wie überall in Mexiko, sind viele der Einwohner streng Katholisch und gläubig.




Es ging immer weiter hoch in den Bergen ins Landesinnere. Die Natur ist wunderschön, der Boden sehr fruchtbar.





Über die vom starken Regen teilweise beschädigten Straßen, führte die Reise durch abgeschiedene Regionen, an kleinen Ortschaften vorbei.





Die bunte Kirche „El Señor Del Huerto Tecuicuilco“ hat mich besonders wegen den farbenfrohen Wand- und Deckenmalereien sehr beeindruckt.




Schließlich erreichte ich die 2000m über Meeresspiegel liegende Hochebene von Puebla und Mexico City, mit seinen Vulkanen. Der erloschene Vulkan „Volcán La Malinche“, ist mit 4461m über Meeresspiegel der sechsthöchste Gipfel Mexikos. Von der Übernachtungsstelle im Wald auf 3100m, wanderte ich bis zum Gipfel, und bekam bei klarer Sicht einen Weitblick in allen Himmelsrichtungen über die Hochebene und das Vulkangebiet. Die beiden höchsten Berge Mexikos waren zu sehen, nämlich der 5636m hohe schneebedeckte „Pico de Orizaba“, sowie der 5500m hohe rauchende Vulkan „Popocatépetl“.









Cholula ist eine kleine alte Stadt, mit ca. 100.000 Einwohnern. Aufgrund des großen Bevölkerungswachstums von Puebla, gehört sie heute zur Metropolregion der Großstadt. Schon lange vor der Ankunft der Spanier war das fruchtbare Vulkangebiet bewohnt. Die Spanier ließen auf dem im Zentrum liegenden Hügel die imposante Kirche „Iglesia de Nuestra Señora de los Remedios“ bauen. Eine darunter liegende archelogische Städte ist heute teilweise freigelegt. Diese gehört zu der im ersten Jahrtausend nach Christus erbauten Pyramide von Cholula, welche angeblich dem Volumen nach die größte Pyramide der Welt war, und auf der heute die Kirche steht. Die belebte historische Altstadt, mit den vielen Kirchen, Plätzen und Arkaden ist sehr gut erhalten. Zufällig konnte ich beobachten, wie die fliegenden Männer, die „Voladores“, an einer 30m hohen Stange sich an Seilen herunterschwingen ließen, und dabei musizierten.












Für mich und „Hausi“ ging es dann weiter auf den 3700m hoch liegenden Pass „Paso de Cortés“, und in den Nationalpark „Popocatépetl & Iztaccihuatl“. Die Asche des aktiven Vulkans „Popocatépetl“, der seit 1996 für Wanderer gesperrt ist, regnet je nach Windrichtung hinunter, und hinterlässt teilweise eine staubige aber auch sehr fruchtbare Landschaft. Sein direkter Nachbar, der inaktive Vulkan „Iztaccíhuatl“ ist mit 5230 m der dritthöchste Berg Mexikos, und kann bestiegen werden. Ich wanderte hoch auf knapp 4400m, etwas unterhalb der Gletscher- und Kletterregion.









Auf der Fahrt zurück nach Puebla passierte ich kleine Bergdörfer, in denen die Vorbereitungen für das Fest zu Ehren der Toten, „Dia de los Muertos“, bereits im vollen Gange waren.








Das historische Zentrum der Stadt Puebla ist ein Augenschmaus. Bunte, teilweise mit Kacheln verzierte Kolonialgebäude, zahlreiche sehr gut erhaltene Kirchen und viele Museen konnte ich hier sehen und besichtigen.












Die Feierlichkeiten zum Tag der Toten, „Dia de los Muertos“, waren bereits voll im Gange. Dieses Fest ist eines der wichtigsten mexikanischen Feiertage, bei dem traditionell an den Verstorbenen gedacht wird. Die Stadt war geschmückt. Überall waren bunte, teilweise skurrile „Ofrendas“, die traditionellen Totenaltäre, aufgebaut, und oftmals reichlich mit Speisen und Getränken, Blumen und persönlichen Erinnerungsgegenständen gedeckt.








Es gibt unzählige Kirchen in Puebla, welche während der frühen Kolonialzeit der Spanier erbaut wurden, und sehr imposant wirken.








Kulturell feiert Mexiko sowohl seine uralte indigene Geschichte, als auch die aus der Kolonialzeit der letzten 500 Jahren. Das ist eine interessante Mischung und für mich ein Grund weshalb dieses Land so faszinierend wirkt. Immer wieder werden neue Überraschungen aufgedeckt.




Für „Hausi“ war in Puebla ein Servicetermin eingeplant. Während dessen fuhr ich mit dem Überlandbus nach Mexico City, um dort Eli am Flughafen abzuholen, und ein paar Tage gemeinsam diese Großstadt zu erkunden.