Costa Rica – vom Pazifik zur Karibik

Seit gut zwei Wochen begleitete mich meine Schwester, Alke, durch Costa Rica. Nachdem wir den Norden und die Pazifikküste bereist hatten, fuhren wir von Playa Carate auf der Osa Halbinsel über die südliche Bergregion hinüber zur Karibischen Seite des Landes. Ziel war es dort dann auch die Grenze nach Panama zu überqueren.
Das Landesinnere von Costa Rica ist sehr bergig. Das hatten wir bereits im Norden erfahren. Aber die Reise durch die Bergregion im Süden war dann noch eine weiter Steigerung. Von Cd. Neily ging es schnell steil bergauf, mit sehr vielen Serpentinen. Das Hochtal bei San Vito ist sehr fruchtbar. Unter anderem werden hier Bananen, Kaffee, Gemüse und Ananas geerntet. Und auch wegen den angenehmen Temperaturen ist diese Gegend sehr beliebt, und somit besiedelt.

Etwas weiter Nördlich besuchten wir die Gegend des „Cerro Chirripo“, mit 3820 Meter über Meeresspiegel der höchste Berg in Costa Rica. Wir entschieden ihn zu besteigen, und fanden unser Basislager in San Gerardo de Rivas auf knapp 1500 Meter über Meeresspiegel, zentral am Fußballplatz des Dorfes. Die mit Urwald bedeckte, Feuchte und bergige Gegend ist wunderschön.

Morgens um 5 Uhr starteten wir auf unsere zwei Tages Wanderung zum „Cerro Chirripo“. Steil und schnell ging der Weg hoch durch den Urwald. Ein paar wenige Urwaldlücken boten eine schöne Aussicht über das Tal.

Nach fast vier Stunden genossen wir die erste Pause an der Mittelstation auf ca. 2500 Meter über Meeresspiegel. Die Packpferde, welche täglich Proviant zur Bergstation hoch und den Müll wieder hinunterschleppen, machten auf ihrem Weg nach unten hier Pause. Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter. Obwohl es Regenzeit war, genossen wir Sonne und gute Sicht.

Auf ca. 3000 Meter über Meeresspiegel war die Urwaldgrenze erreicht. So langsam stiegen die Wolken hinauf.

Nach 7 Stunden erreichten wir dann auch die Unterkunft „Albergue Crestones Chirripó“, auf 3372 Meter über Meeresspiegel, mit einfacher Ausstattung, sowie unserem vorbestellten Abendessen.

Die Nacht war kurz. Um den Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu erleben, verließen wir die Unterkunft bereits um 3 Uhr morgens. Mit unseren Kopfleuchten stiegen wir hinauf auf dem Gipfel des „Cerro Chirripo“, auf 3820 Meter über Meeresspiegel. Oben angekommen, war es etwas windig und auch ziemlich kalt. Wir genossen das Farbenspiel zum Sonnenaufgang, aber leider schaffte es die Sonne nicht durch die Wolkendecke hindurch.

Vom Gipfel ging es zurück zur Unterkunft, wo wir noch unser Frühstück genossen. Danach folgte der Abstieg, wieder durch den Urwald bis hinunter ins Tal. Erst als wir nach einem sehr anstrengendem Abstieg unten ankamen, begann es zu regnen. Wieder Mal hatten wir mit dem Wetter ein glückliches Händchen.

Am folgenden Tag musste „Hausi“ die Höhen überwinden. Wir fuhren über den Pass „Cerro de la Muerte“ mit 3200 Meter über Meeresspiegel, und nördlich dann hinunter nach Cartago.

Zwischen Cartago und der Küste liegt eine sehr fruchtbare Region. Abseits der Hauptroute müssten wir über eine höheneingeschränkte Brücke fahren, die „Hausi“ mit der Dachbox gerade noch passieren konnte. Durch eine sehr fruchtbare Bergregion ging es weiter in den Südosten Costa Ricas.

Und nach einem langen und kurvenreichen Abstieg war die Karibikküste erreicht.

Durch den Einfluss der Afro-Karibischen-Einwanderer vor rund zweihundert Jahren entstand auf der karibischen Seite von Costa Rica ein ganz eigener Flair. Rasta, Reggae, eine eigene Sprache, bunte Holzhäuschen und Gelassenheit prägen diese Küste.

Der an der Küste liegende National Park „Parque Nacional Cahuita“ zählt zu den am meisten besuchten Parks in Costa Rica. Zwischen Strand und Mangroven konnten wir einiges der Fauna und Flora bewundern.

Im kleinen Ort Puerto Viejo verbrachten wir zwei Nächte. Interessant war hier der Wechsel zwischen schwarzem und weißem Sandstrand.

Zum Abschluss bot Punta Uva uns einen wunderbaren Stellplatz unter Palmen direkt am Meer.

Wir wollten von Costa Rica über die nahegelegene Grenze bei Sixaola nach Panama weiterreisen. Aber die in den Wochen zuvor stattfindenden Demonstrationen und Straßensperrungen der Arbeiter von der Bananenfirma Chiquita auf der panamaischen Seite, hatten noch nicht abgeebbt. Ein Durchkommen mit eigenem Fahrzeug wurde nicht empfohlen.

Eine direkte Route entlang der Südgrenze gibt es nicht. Somit bliebt uns nur die über 500 Kilometer lange Fahrt, wieder über die Berge und durch die riesigen Ölpalmfelder, zurück zur Hauptgrenze auf der Südwestseite des Landes.

Die Grenze nach Panama bei Paso Canoas war offen, und wir überquerten sie in eineinhalb Stunden ohne Probleme.

Costa Rica war ein wunderbares und sicheres Reiseland. Die Menschen waren freundlich und hilfsbereit. Es gab während der Reise nie ein Moment der Unsicherheit. Die Natur war sehr abwechslungsreich und wunderschön.

Danke Costa Rica – „Pura Vida“