Mexiko – ein heißer Juni auf der Baja California

Die 1300 km lange Halbinsel Baja California ist ein beliebtes Ziel für Reisende aus aller Welt. Viele sogenannte „Snowbirds“ aus den USA und Kanada flüchten in den Wintermonaten aus dem kalten Norden und verbringen mehrere Monate hier im milden Klima. Auch die Überlandreisende aus Europa wählen in der Regel in den Wintermonaten die Fahrt über die 1625 km lange „Carretera Transpeninsular“, der Hauptroute der Baja California, auf ihrer Reise in den Süden oder in den Norden. Unterwegs gibt es unzählige wunderschöne Buchten und Strände, sowie einige sehenswerte Ortschaften zu erkunden.
Am 03.06.2024 reisten wir in Mexiko ein, also eher im Sommer. Zwar waren die Wetterbedingungen auf der Westküste der Halbinsel, am offenen Pazifischen Ozean, angenehm kühl. Aber auf der Ostseite, am Golf von Kalifornien, erlebten wir Temperaturen von bis zu 40 Grad im Schatten. Deswegen trafen wir nur auf wenige Touristen. Die Strände und Campingplätze waren leer. Das war natürlich auch angenehm. Leider verpassten wir aber die Saison in der Wale, Walhaie und Manta Rochen entlang der Küste gesichtet werden können.
Wir verließen die Weinregion „Ruta del Vino“, und erreichten die Nordwestküste in Ensenada. Auf dem Weg entlang der Küste besuchten wir die natürliche Fontaine an den Felsen La Bufadora, ein „Blowhole“. Dann ging es auf eine unbefestigte Strecke zur Steilküste hinunter.









Nur der Nordwesten der Baja California ist mit Vegetation bewachsen und etwas grün. Durch die Wüste ging es weiter auf der „Carretera Transpeninsular“ bis hinüber an die Ostküste, an den Golf von Kalifornien.



In Bahia de Los Angeles hatten wir bereits bei unserem Kurzbesuch auf der Baja California im Dezember 2023 eine Woche lang pause gemacht. Uns hat es damals so gut gefallen, dass wir hier nochmals ein paar Tage verbringen wollten. Dieses Mal waren wir fast alleine. Im Ort waren nur ein paar wenige Touristen.






Die Temperaturen in Bahia de Los Angeles waren so hoch, dass wir nach 2 Tagen auch mangels Schatten wieder geflüchtet sind. Wir fuhren zurück zur Hauptroute und durch die Wüste zur Oase San Ignacio, im Zentrum der Baja California. Der verschlafene Ort bot uns unter einem Dach von Dattelpalmen genügend Schatten, sowie kühlere Nachttemperaturen. Außerdem schlenderten wir durch das kleine sehenswerte Zentrum. Die zentrale Misión de San Ignacio de Kadakaamán ist vielleicht die schönste Kirche auf der Baja California.









Der kleine Ort Mulegé liegt an der Ostküste, an einem Delta mit vielen Palmen und Mangroven. Im Winter ist er ein beliebtes Reiseziel für Schnorchel- und Tauchausflüge. Jetzt im Sommer war es hier sehr ruhig.






Das Flussdelta und das fischreiche Meer bieten den Fischern ein Einkommen. Pelikane und Condor fühlen sich ebenfalls hier wohl.




Wir fanden eine Camping Möglichkeit im nahegelegenen bekannten Hotel Serenidad, und genossen die Abkühlung im Pool.


Am etwas weiter südlich gelegenen Playa Santispac, an eines der zahlreichen Buchten in der Bahia Concepción, verbrachten wir drei wunderschöne erholsame Tage. Wir konnten im Schatten eines palmenbedeckten Sonnendachs lesen, in unsere Hängematte liegen, mit unseren mexikanischen Nachbarn, Rocio und Bruno, plaudern, und im eher lauwarmen Meerwasser der Bucht etwas abkühlen.






Die weiterfahrt führte uns entlang den Buchten der Bahia Concepción, dann wieder ins trockene heiße Inland. Dort stieg die Temperatur auf über 40 Grad im Schatten.







Die kleine Stadt Loreto zählte für uns mit zu den schönsten Ortschaften auf der Baja California. Wir spazierten durch das alte Zentrum, über Kopfsteinstraßen, zur jahrhundertalten Mission, vorbei an gepflegten Kolonialgebäuden und vielen trendigen Souvenirläden, Kneipen und Restaurants. Und der lange Strand am Hafen und ein Kiosk mit kalten Getränken, boten alles für eine innere und äußere Abkühlung.









Ein weiterer kurzer Abschnitt entlang der abwechslungsreichen Ostküste, mit herrlichen Ausblicken, sowie eine lange Fahrt durch das trockene, aber trotzdem wunderschöne, geheimnisvolle Inland, führte uns in den Süden bis zur Hafenstadt La Paz. Dort machten wir nur kurz Halt, reservierten schon mal einen Platz auf eine Fähre zum Festland, und fuhren weiter in den Süden.


Die beiden Ortschaften El Sargento und La Ventana liegen in einer langen malerischen Bucht, und sind bekannt als Kite-Paradies. Im kühleren und windreichen Winter ist diese Bucht ein besonders beliebtes Reiseziel. Es gibt viele Hotels, Unterkünfte und Restaurants, aber auch bereits einige private Luxusunterkünfte. Dadurch sind in den letzten Jahren die beiden ehemaligen Fischerdörfer zusammengewachsen. Bei unserem Besuch im Sommer war kaum etwas los. Somit konnten wir uns die schönsten Plätze am Strand aussuchen, und ausgedehnte Spaziergänge am Strand machen.








Ab Los Barriles verließen wir die Hauptstraße und nahmen die 100 km lange Schotterpiste entlang der Südostküste bis zur Südspitze der Halbinsel, nach San Hosé del Cabo. Diese wenig befahrene, wilde und holperige Strecke führte uns entlang einer wunderschönen Küste bis Cabo Pulmo.






Der Playa El Arbolito, unweit von Cabo Pulmo entfernt, gefiel uns so sehr, dass wir hier 3 Nächte blieben. Der Meeres-Nationalpark beherbergt das einzige pazifische Riff der Baja California. Hier konnten wir schnorcheln, und das Treiben der vielen bunten Fische bewundern.






Die Stadt San José del Cabo hat ein schönes Zentrum, ist aber durch die vielen mehrheitlich nordamerikanischen Touristen, welche ganzjährig anreisen, überlaufen und auch dementsprechend überteuert



Und die noch größere Stadt an der Südspitze, Cabo San Lucas, zeigt welchen Einfluss der Massentourismus auf eine Region hat. Leider verbauen die viele Ferienkomplexe, riesige Hotelanlagen, einige mit wasserraubenden Golfplätzen, und unzählige private Strand Villas den Zugang an die Küste oder zu den Stränden. Hier hatten wir das Gefühl wieder in Florida oder Kalifornien zu sein, und nicht mehr in Mexiko.



Über die Sicherheit in Mexiko wird viel geschrieben und auch diskutiert. Bis dato hatten wir auf unserer Reise durch dieses wunderschöne Land keine negativen Erlebnisse gehabt. Im Gegenteil, es gibt unterwegs immer wieder Sicherheitskontrollpunkte bei denen wir freundlich behandelt wurden. Und in der Stadt ließen diese Marinesoldaten sich sogar fotografieren.

An der Pazifikküste der Baja California gibt es für Surfer gute Bedingungen, und für die Fischer einen reichen Fang. Auch hier sahen wir einige wunderschöne Buchten mit endlosen Stranden.



Todos Santos war der letzte Ort an der Pazifikküste, den wir besuchten. Dieser ist noch eher traditionell geblieben, und noch nicht vom Massentourismus überlaufen.




Aber nun war die Zeit gekommen, um wieder nach La Paz zurückzukehren. Ein Besuch dieser sehr mexikanischen Stadt im Süden von der Halbinsel stand noch auf unserem Programm.







Und dann am Abend des 29.06.2024, dem Geburtstag von Eli, reisten wir vom Fährhafen Pichilinque, nördlich von La Paz, hinüber auf die Festlandseite Mexikos, nach Topolobampo, bei Los Mochis. Die 9 stündige Übernachtfahrt mit einer Frachtfähre der TMC verlief ohne Probleme. An Bord durften wir sogar in „Hausi“ schlafen.
Es war wunderschön auf der Baja California.
