Mexiko – das zentrale Hochland

Nach unserer Pause in der schönen Bucht von Lo de Marcos verließen wir die Pazifikküste um das Landesinnere zu erkunden. Es ging schnell hinauf über die mit Urwald bedeckten Sierra Madre Occidental, der Gebirgszug welcher entlang der Pazifikküste von Arizona bis hinunter zur Region Zentralamerikas führt. Im Zentralhochland zwischen den Sierra Madre Occidental und den östlich liegenden Sierra Madre Oriental, ist das Klima angenehm mild. Zwischen schlummernden Vulkanen liegen viele typisch mexikanische Ortschaften, sowie Städte im Kolonialstil. Auch ist viel Industrie hier angesiedelt.


Unsere erster Halt war das kleine UNESCO Städtchen Tequila, bekannt für das gleichnamige Getränk. Die Altstadt ist wunderschön gepflegt, und wird ganzjährig von vielen einheimischen Touristen besucht.








Im Zentrum liegt die Brennerei „José Cuervo“, welche seit 250 Jahren Tequila produziert, und über die Jahre mit Museen, Kunstgegenständen, Souvenirläden und Kaffees erweitert wurde. Heute ist die Marke „José Cuervo Especial“ der weltweit meistverkaufte Tequila.




Wir nahmen an der Führung der kleinen Brennerei „Destiladora Puntual“ teil. Sie wird in der dritten Generation als Familienbetrieb geführt. José, der Eigentümer, erzählte etwas über die Geschichte des Ortes sowie des Getränks, zeigte uns die Felder, auf denen seine Agaven wachsen, und erklärte uns den Herstellungsprozess von Tequila. Als Abschluss konnten wir noch vier Sorten des Getränks kosten.





Die Brennerei „Destiladora Puntual“ liegt unterhalb des gleichnamigen Vulkans am Ortsrand. Sie betreibt auch einen kleinen Campingplatz, der unter Overland Traveller beliebt ist. Hier trafen wir auf einige deutsche Reisende, die entweder von Südamerika in Richtung USA, oder wie wir, von den USA in Richtung Süden unterwegs sind. Mit Merle & Max, sowie Moritz & Angie spielten wir das Brettspiel „Brändi Dog“, welches wir bereits in Louisville, USA, bei Paddy & Stu als „Jokers and Pegs“ kennengelernt hatten.




Die Ruinen von Guachimontones befinden sich auf der Südseite des Vulcans. Mehrere im Kreis angeordnete Pyramidenstrukturen sind hier vor fast 2400 Jahren in der Zeit der Teuchitlán-Kultur entstanden, und waren über einen Zeitraum von 750 Jahre bewohnt. Erst vor 25 Jahren wurden sie exkaviert und als Museum zugänglich gemacht. Die stufenförmigen Zentralpyramide wurde wohl als Opferstätte benutzt.



Guadalajara ist mit fast 2 Millionen Einwohnern Mexikos zweitgrößte Stadt. Im Ballungsraum leben 5 Millionen Menschen. Die Altstadt im Zentrum rund um der großen Kirche „Catedral de Guadalajara“ war ein Besuch wert. Das gepflegte Stadtzentrum bietet viel Geschichte aus der Kolonialzeit, sowie einige Museen und Theater. Die belebten Plätze luden zum Verweilen ein.













In der Innenstadt von Guadalajara liegt der Regierungssitz der Provinz Jalisco, der „Edificio de Goberno“. Sehenswert waren dort die Gemälde von José Clemente Orozco, die den Pfarrer Miguel Hidalgo zeigen, der gegen den Faschismus und Kommunismus für die Unabhängigkeit Mexikos von Spanien kämpfte.



Zapopan und Tonalá sind weitere Stadtteile von Guadalajara. In Zapopan besuchten wir die Basilica de Nuesttra Senora de Zapopan, ein Walfahrtsort für Gläubige aus Mexiko. Beide Stadtteile sind für ihre Kunstmärkte bekannt.









Interessante und belebte Märkte waren bei unserer Reise durch Mexiko allgegenwertig, und im zentralen Hochland in fast jede Stadt zu sehen, manche mit kuriosen Artikeln und Waren, und immer mit kleinen Restaurants oder Imbissständen.








Unsere Reise ging weiter von Guadalajara ins östliche Hochland.

Die sehenswerte Kleinestadt San Miguel de Allende liegt auf 1900 Meter über Meeresspiegel, und ist ein beliebtes Touristenziel der Reisenden aus dem Ausland, aber besonders auch unter den aus den USA und Kanada. Seit dem Jahr 2008 gehört die Stadt zum UNESCO-Welterbe.









Etwas nördlich liegt die Stadt Dolores Hidalgo, welche als Wiege der mexikanischen Unabhängigkeit gilt. Am Morgen des 16. September 1810 rief in einer kleinen Kirche im Ort Dolores der Pfarrer Miguel Hidalgo seine Gemeinde zum Unabhängigkeitskampf auf. Zu seinen Ehren wurde nachträglich der Ort in Dolores Hidalgo umbenannt.


Über die Berge des Hochlands ging es nach Guanajuato. Landschaftlich ist die Gegend sehr reizvoll, und klimatisch auch sehr angenehm.




Die alte legendäre Silberstadt, Guanajuato, heute mit ca. 200.000 Einwohnern und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegt in den Bergen auf 2000 Meter über Meeresspiegel. Wegen den verwinkelten Straßen, den bunten Häuser, sowie der Architektur aus der Kolonialzeit wurde sie ins Weltkulturerbe aufgenommen.
.








Auf unserer Reise durch dieses Land haben wir viele Fotos gemacht. Es ist nicht leicht für unsere Berichte die Bilderauswahl zu treffen. Manchmal ist es gelungen typische Mexikanische Überraschungsmomente zu fotografieren, welche wir hier zeigen möchten – die Motorradfahrer, die batteriebetriebenen Kutschen, die Schlachter, die Auffangstation für strolchende Hunde, die Schuhputzer, die Musiker, die Marktverkäufer und die unterschiedlichen Auffassungen zum Glauben.



















Es war Anfang August, und wieder Zeit eine Heimreise anzutreten. „Hausi“ konnten wir in San Luis Potosi bei Marcello und Laura, die uns wunderbar empfangen und 3 Tage exzellent bewirtet haben, unterbringen.
Wir haben bis jetzt eine wunderschöne Zeit in Mexiko erlebt, und freuen uns auf die Rückkehr.
„Hasta luego Mexico!“
„Nosotros volveremos luego!“