Mexiko – entlang der Karibikküste von Quintana Roo

Nach Campeche und Yucatán ist Quintana Roo Mexikos dritter Bundesstaat auf der Halbinsel Yucatán, und ist sicherlich das bekannteste Touristenziel vieler Reisende. Zuerst Stand die „Isla Holbox“, eine kleine, langgezogene und autofreie Insel an der Nordspitze, auf unserem Plan. „Hausi“ durfte nicht mit, und musste auf dem Festland in Chiquila auf uns warten. Wir packten also unseren Rucksack und erreichten per Schnellboot die Insel in ca. 45 Minuten.


Mit seinen sandigen und teilweise überfluteten Wegen, den dahin-tuckernden Golfwägen, einen langen Sandstrand, sowie den kleinen Restaurants und gemütlichen Bars, war die Insel Holbox der Ort um ein paar Tage zu „relaxen“ und „chillen“.











Unsere nächste Station war Cancún. Während unserer Mexikoreise vor 30 Jahren hatten wir bereits diese Gegend kennengelernt. Schon zu der Zeit war die Stadt ein Mekka für Pauschaltouristen, mit einem Hotelkomplex neben dem nächsten. Damals war aber die Karibikküste zwischen Cancún und Tulum bei weitem noch nicht so erschlossen, und mit Hotelanlagen und Resorts zugebaut, wie wir sie dieses Mal erlebten. Vieles scheint in Amerikanischer Hand zu sein: Fastfood-Ketten, Einkaufs-Malls, Yachthäfen, Golfplätze. Um Zutritt an den Privatstränden zu erlangen, muss man entweder Gast in einer Hotelanlage sein, oder zu einem der vielen Privatstrände Eintritt bezahlen. Und wegen den vielen Touristen sind generell die Preise auch vergleichsweise hoch.

Erst weiter südlich, in einem kleinen Ort „Yax Há“, fanden wir einen Privatstrand mit Campingplatz direkt am Meer. Hier konnten wir das richtige Karibik-Feeling erleben; weiße Sandstrände, azurblaues Wasser, schrägstehende Kokospalmen.




Es gab nur ein paar übriggebliebenen Langzeitbewohner in ihren großen nordamerikanischen Campingwägen. Der Platz wirkte ziemlich heruntergekommen. Es war nicht der schönste Campingplatz, aber dessen Lage in der Bucht war schon etwas besonderes. Am Wochenende kamen viele Tagestouristen zu besuch an den Strand. Dann erlebten wir eine besondere Stimmung.






Leider fanden wir entlang der Karibikküste von Cancún bis Tulum kaum schöne, gemütliche Stellen für Overland-Reisende mit eigenem Fahrzeug. Deshalb fuhren wir eine längere Strecke durch das riesige Urwaldgebiet der Halbinsel Yucatán bis in Regionen, wo die meisten Touristen auf ihren kurzen Urlaubsreisen nicht anfahren, und die Infrastruktur wieder eher Mexikanisch wirkte. Auch manch andere Lebewesen machten sich auf dem Weg….




Nach fast 300 km erreichten wir Mahahual, wieder an der Karibikküste. Noch war dieser kleine Fischerort ohne große Hotelanlagen zugebaut und ein ruhiges Pflaster. Aber seit ein paar Jahren können Kreuzfahrschiffe hier an einem Kai anlegen. Die Küste wird in den nächsten Jahren sich sicherlich auch der von Cancún oder Tulum angleichen.




Teilweise standen bis zu drei Kreuzfahrschiffe am Kai. Dann war tagsüber im kleinen Ort wesentlich mehr los.










Ein Lobster-Fischer kam am Campingplatz vorbei. Wir schlugen zu und kauften zwei der noch lebenden Lobster,…. angebraten mit Knoblauch und Olivenöl ein wahrer Genuss.


In vielen Gegenden Mexikos ist die Müllentsorgung mangelhaft, eigentlich sehr schlecht. Auch die Einstellung der meisten Landesbewohner zum Müll passt nicht zu unseren Vorstellungen. Müll wird oft einfach liegengelassen oder arglos weggeschmissen. In Küstennähe schwimmt der Plastikabfall dann in die Buchten. Hier an dieser schönen Karibikküste war das Müllproblem an einigen Strandabschnitten offensichtlich.

Unsere nächste Station war der kleine beschauliche Ort Bacalar, der am gleichnamigen See liegt.





Der 60 km lange Süßwasser See „Laguna Bacalar“ liegt etwas im Inland parallel entlang der Küste, und wird hauptsächlich durch Frischwasser aus sieben Cenoten gespießt. Er ist für sein kristallklares Wasser, glitzernden weißen Sand und den verschiedenen grün-blauen Farben bekannt. Deswegen ist der See für Reisende in diesem Urwaldgebiet tatsächlich eine Überraschung.




Die Maya erbauten viele ihrer Stätte tief inmitten des Urwaldes und bewohnten sie lange. Wir fuhren eine fast 200km Strecke ins Landesinnere von Quintana Roo zurück nach Campeche um dort ein paar zu besichtigen. Die Ruinenstadt „Zona Arqueologica de Balamkú“ ist klein und selten besucht. Sie ist für ein großes Fries aus modelliertem und bemaltem Stuck bekannt. Mitten im Urwald herrschte eine unglaubliche fast gespenstische Ruhe.




Früh am nächsten Morgen fuhren wir die 60km lange, kurvige und schmale Zufahrtsstraße durch den endlosen Urwald des weitläufigen Naturreservates Calakmul. Am Ende befindet sich die weitaus größere und bedeutende Ruinenstadt der Mayas „Zona Arqueológica de Calakmul“.





Calakmul war in der klassischen Periode eine mächtige Stadt der Maya. Im sechsten Jahrhundert stieg die Stadt zu einer führenden Großmacht in der Region auf. Sie dehnte sich auf eine Fläche von 30 km² aus, und beherbergte einst angeblich bis zu 50.000 Menschen. Insgesamt sind mehr als 5000 Gebäude bekannt, viele davon nicht öffentlich zugänglich. Die größte unter den vier Pyramiden im Zentrum ist 45 m hoch, und gab uns einen wunderbaren Blick über den umliegenden Urwald.





Lautstark machten sich die schwarzen Brüllaffen bemerkbar. Und die kleinen, scheuen Klammeraffen sprangen durch das Blätterdach des Urwaldes.


Wir fuhren denselben Weg durch den Urwald zurück nach Quintana Roo, In Calderitas, einem kleinen Stadtteil nördlich von Chetumal verbrachten wir ein paar ruhige Tage. Die Wäsche wurde gewaschen. „Hausi“ musste mal gereinigt werden. Ein paar kleiner Reparaturen standen auf unserer Liste.






Auch die Weihnachtstage verbrachten wir hier auf dem schönen und gemütliche Campingplatz von Yax-Ha. Und schon wieder näherte sich ein spannendes Jahr zu Ende. Wir haben auf unserer Reise viel schönes gesehen und interessantes erlebt, mit unzähligen Erinnerungen. Kein einziges Mal fühlten wir uns unsicher. Dankbar für diese Möglichkeit, den wunderschönen Erfahrungen, den netten neuen Bekanntschaften, eine gute Gesundheit, planten wir die nächsten Schritte der Weiterreise.
Unsere nächste Station…. Belize.



