Panama – der Abschluss

Zusammen mit meine Schwester, Alke, die mich seit Costa Rica begleitet hat, lag hier im Panama nun der letzte Abschnitt vor uns.
Von Cambutal fuhren wir entlang der Ostseite der Halbinsel „Peninsula de Azuero“. Im kleinen Ort Natá de los Caballeros konnten wir die über 500 Jahre alte historische Kirche besichtigen. Der Ort gehört zu den ältesten des Landes. Anders als in den anderen Ländern Mittelamerikas, sahen wir es sowohl in Costa Rica, als auch in Panama, nur sehr weinige interessante, historische Ortszentren, da kaum Gebäude aus der Kolonialzeit renoviert wurden oder erhalten blieben.



Wieder einmal flüchteten wir vor den schwülen Bedingungen an der Küste. Der kleine Ort El Valle de Antón liegt innerhalb eines uralten Vulkankraters auf fast 600 Meter über Meeresspiegel. Die Temperaturen sind dort etwas angenehmer. Der Wanderweg „La India Dormida“ führte uns durch den Urwald bis hoch auf den Kraterrand, vorbei an alte Petroglyphen und einem Wasserfall, mit einer tollen Aussicht über den Ort, sowie der Region.





Im Zentrum von El Valle de Antón gab es natürlich Marktbetrieb, und überraschenderweise deutsches Bier.





Danach folgte eine weitere Wanderung. Der Wanderweg „Cerro Cara Iguana“ führte uns entlang der Südseite des Kraterrandes, auch mit Blick auf den Pazifischen Ozean.


Auf unserer Weiterfahrt machten wir Halt an der Spitze der schmalen Halbinsel Punta Chame. Dort genossen wir ein letztes Bad im Pazifik.


Und schon ging es weiter nach Panama City. Unsere ersten Eindrücke zeigten bereits den Kontrast zwischen den Gesellschaftsschichten.





Am 20.06.2024 war im Stadtzentrum eine Polizeiinspektion für „Hausi“ durchzulaufen, damit die Verschiffung von Panama aus möglich war.
Danach fuhren wir zu den Schleusen Miraflores, auf der Pazifikseite des Panamakanals. Sie wurden vor über einhundert Jahren von den USA gebaut. In drei Stufen werden über zwei Schleusensysteme die Schiffe zwischen Meeresspiegel und dem 27 Meter höher liegenden Stausee „Lago Gatún“ befördert. Hier konnten wir erleben, wie die Schiffe mittels elektrisch betriebenen Zugeinheiten geschleust werden, und erfuhren, was heute der Kanal für das Land Panama wirtschaftlich bedeutet. Derzeit passieren täglich 35 bis 38 Schiffe den Kanal. Die größten vollbeladenen Containerschiffe bezahlen bis zu eine Millionen US-Dollar für den Transit durch den Kanal.
Nach vielen Jahren der Besetzung des Kanalgebietes durch den USA, und einer langen Protestphase der lokalen Bevölkerung, fand Ende 1999 offiziell die vollständige Übergabe des gesamten Gebietes an Panama statt.



Während der Übernachtung im Ort Gamboa am Panamakanal, erfuhren wir mehr über den mehr als 100 Meter hohen Schwimmkran, Titan. Er war früher auch als „Herman the German“ bekannt. Ursprünglich von der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg gebaut, wurde er als Kriegsbeute in den USA verschifft, und in den 1990er Jahren nach Panama überführt.
Weitläufige Flächen am Panamakanal sind als Nationalpark geschützt. Die Pflanzen- und Tierwelt waren ein Augenschmaus.



Die Agua-Clara-Schleusen sind auf der Atlantikseite des Kanals. Zusammen mit den baugleichen Cocoli-Schleusen auf der Pazifikseite, ist dieser dritte Schleusenkanal, mit seinem dreiteiligen Schleusensystem, Teil der Erweiterung am Panamakanal, welche in 2016 in Betrieb genommen wurden. Dadurch wurde eine Durchfahrt von größeren Schiffen ermöglicht,… bis zu 370 Meter lang und 51 Meter breit.





Die schmale Landenge in Panama bot schon früher eine wichtige aber beschwerliche Transportmöglichkeit zwischen den Ozeanen. Wir besuchten die am Atlantik im Urwald liegenden Ruinen der Festung San Lorenzo „Castillo de San Lorenzo Real de Chagres“. Sie wurde von den Spaniern zum Schutz des Zugangs zum Fluss Chagres erbaut. So wurde der Transport von Gold und Silber aus Peru und Bolivien abgesichert. Diese Schätze wurden nämlich über einen Landweg und dem Fluss Chagres von der Pazifischen zur Atlantischen Seite befördert.






Auch die kleineren Festungen an der Atlantikküste in Portobelo, die damals ebenfalls einen weiteren Landweg zwischen den Ozeanen schützte, konnten wir besuchen.


Den letzten Abend verbrachten wir mit „Hausi“ in La Guaira. Denn unerwartet erhielten wir am späten Nachmittag die Nachricht, dass der Verschiffungstermin auf den darauffolgenden Tag vorgezogen wurde. Ohne viel Vorlauf, musste „Hausi“ auf die Container-Verladung vorbereitet werden.


Der Darién Gap ist ein weitläufiges, dichtes und berüchtigtes Urwaldgebiet zwischen den Ozeanen im Grenzgebiet von Panama und Kolumbien. Zwischen den beiden Ländern verläuft keine Straßenverbindung. Deswegen ist mit einem Fahrzeug zwischen den beiden Ländern über einen Landweg kein Durchkommen möglich. Eine Verschiffung wäre somit notwendig.
Ich hatte vor ein paar Wochen entschieden „Hausi“ von Panama aus zurück nach Deutschland zu schicken.
Am 24.06.2025 wurde „Hausi“ im Hafengelände von Colón in den Container verladen. Seit der Abreise aus Deutschland hatte unser Fahrzeug in den nun mehr als 3 Jahren Reisezeit und fast 100.000 Reisekilometern erstaunliches geleistet. Zuhause waren etwas Pflege, ausmisten, aufräumen und ein paar kleine Reparaturen erforderlich. Wer weiß,…. vielleicht geht die Reise danach weiter.


Die letzten Tage vorm Abflug verbrachten wir in der anschaulichen Altstadt von Panama City, Casco Viejo.




Alte vernachlässigte Gebäude, Ruinen und neu renovierte Schmuckstücke standen eng neben einander.





Mit seinen Kirchen, schönen Plätzen und restaurierten Gebäuden zählt Casco Viejo zum UNESCO-Weltkulturerbe.





Kunstmärkte und Souvenirstände prägten das Bild des Stadtteils.




Auch abseits der Altstadt ist die Stadt lebendig.







Meine Schwester Alke flog nach sieben Wochen gemeinsamer Reise zurück nach Deutschland.



Am 01.07.2025 ging dann auch meine wunderbare Reise vorerst zu Ende. Ich landete wieder in Deutschland.
Seitdem Reisestart am 8. April 2022 sind nun mehr als drei Jahre vorbeigegangen. Sie führte uns von Deutschland, über Nordeuropa, der Besuch Islands, durch Nordamerika, hoch bis nach Alaska, durch Mexiko, und für mich dann weiter quer durch ganz Mittelamerika. Es waren 20 Länder, und fast 100.000 Kilometer.
Die Reise war so überwältigend!
… die unzähligen Eindrücke,
… die vielen fantastischen Sehenswürdigkeiten,
… die unterschiedlichen Länder und Kulturen,
… die wunderbaren Menschen,
… die vielfältige Natur,
… die unterschiedliche Fauna und Flora,
… die besonderen Momente unterwegs.
Und alles ist so wunderbar verlaufen. Nicht ein einziges Mal fühlten wir uns auf der Reise in Gefahr.
Das Allerwichtigste war, die Entscheidung zu treffen diese Reise überhaupt durchzuführen.
Ich fühle mich unheimlich dankbar diese Möglichkeit erlebt zu haben, freute mich auch wieder auf Familie und Zuhause.
Aber meine Reiselust wird wohl nicht verebben. Vielleicht geht die Reise weiter….