Norwegen genießen – Teil 2

Nach den 12 Tagen unsere wunderschöne Schiffreise mit der Hurtigruten, sind wir wieder zu „Hausi“ angekommen. Wir hatten in unserer Kabine auf dem Schiff mehr Platz gehabt. Aber die Enge in unser Heim auf vier Rädern war trotzdem wieder schön – dort fühlen wir uns inzwischen tatsächlich wie zuhause.

Ein weiterer Termin bahnte sich an. Unsere Fähre mit Reiseziel Island, und einem mehrtägigen Zwischenstopp auf den Färöer Inseln, war bereits gebucht. Rund zwei Wochen hatten wir noch welche wir weiter im herrlichen Norwegen verbringen wollten. Es gibt in diesem Land so viel zu sehen und erkunden. Und das Land ist so groß, dass in wenigen Tagen unser Reisefokus auf den südlichen Teil beschränkte.

Wir hatten einen Brief von Deutschland nach Bergen schicken lassen. Deswegen sind wir zuerst nur für drei Tage in den Süden bis nach Stavanger gefahren. Von Bergen führte unser Weg in Richtung Süden über ein paar der Inseln. Hier mussten wir mehrmals die guten Fährverbindungen nutzen. Die Landschaft war grün, die Blumen am blühen, und die kleinen Ortschaften, mit ihren bunten Holzhäusern, herausgeputzt. In Norwegen sind die Häuser meistens aus Holz, und in der Regel auch großzügig gebaut. Im großflächigen Norwegen, mit seiner geringen Einwohneranzahl, gibt es eben genügend Platz.

In der Natur, an den vielen Seen, Flüssen, Tälern oder an Berghängen sind auch immer wieder schöne kleine oder größere Hütten oder Ferienhäuschen zu sehen. Die Norwegen sind sehr gerne in der Natur. So hat jeder seine „Hytte“, wo man aus der „Stadt“ in die Natur entkommen kann. Und wenn diese am Wasser ist, dann gehört auch ein Boot dazu.

südländischer Sandstrand bei Sandve

In Skudeneshavn angekommen, erfuhren wir, dass die Fährverbindung nach Stavanger sein ein paar Jahre außer Betrieb ist, da ein neuer Tunnel fertiggestellt wurde. Wir haben noch nie so viele Tunnel und Brücken gesehen. Manche Tunnel sind auch sehr lang und führen sehr tief nach unten, damit man trocken auf die andere Seite einer Meerenge kommt. Viele der Inseln sind so verbunden. Damit ist das Vorankommen schnell möglich.

Der Besuch in Stavanger war herrlich. Hierfür hatten wir mal wieder sonniges Wetter erwischt. Es war auch recht viel los. Fähren zu den umliegenden Inseln kommen und gehen. Die großen Kreuzfahrschiffe halten hier regelmäßig, und bringen entsprechend Touristen vorbei. Stavanger hat eine sehr sehenswerte Innenstadt. Mit seinen vielen bunten Holzhäusern zeigte es bei den sonnigen Bedingungen besonders schöne Fotomotive. Wir kommen bestimmt wieder.

Wir waren nun ein Monat mit „Hausi“ unterwegs, und sind mehr als 4.000 km gefahren. Es ging zurück nach Bergen. Dort verbrachten wir wieder 3 Nächte erneut im schönen Lone Camping. Wäsche waschen, ein wenig Wandern und die Weiterreise organisieren waren erforderlich. Unsere Post mit den neuen Kreditkarten kam noch rechtzeitig vor Abreise an.

zurück im Lone Camping, Bergen

Danach wollten wir noch die Hauptstadt, Oslo, besuchen. Wir verlassen Bergen im Dauerregen. Überall waren Wasserfälle zu sehen, die das Schmelz- und Regenwasser von den Bergen in die tiefen Täler führten.

Wasserfalle am Sørfjorden

Kleine Passstraßen waren besonders interessant. Mit der gewonnenen Höhe standen wir sehr schnell wieder in winterlichen Verhältnissen, mit Schnee und Eisbedeckte Seen.

noch ist es Winter in den Bergen

Auf dem Weg in Richtung Osten kamen wir an das Ende des Sognesfjords und besuchten die Aussichtsplattform Stegastein. Trotz leichtem Regen war der Blick über den Fjord atemberaubend.

Sognesfjord von der Aussichtsplattform Stegastein
der Regen hörte auf am Stausee Vassbygdevatnet

Und unserer Platz für die Nacht auf einem Parkplatz hoch über den Stausee Vassbygdevatnet bot ebenfalls eine traumhafte Aussicht.

Die Passstraße der E50 führte uns erneut hoch in die Berge durch verschneite Landschaften. Große gefrorene Seen und Eisfälle waren zu bestaunen.

Dann ging die Fahrt auch gleich wieder herunter ins Tal, vom Schnee ins Grüne, vom Winter in den Frühling. Die Fahrt durch die Landschaften Norwegens ist unheimlich abwechslungsreich.

In Oslo besuchten wir die Innenstadt. Sie ist lebendig, abwechslungsreich und sehr schön. Im Hafen dümpeln kleine schwimmende Saunas. Mehrere Street Food Markets bieten sehr schmackhafte, für Norwegische Verhältnisse preiswerte Mahlzeiten an. Das nutzen wir auch gleich zweimal aus. Und ein ausgiebiger Spaziergang durch die Innenstadt und entlang der Hafenpromenade machten den Ausflug nach Oslo perfekt.

Nach einem Besuch der am Bogstad Camping naheliegenden Wintersportarena Holmenkollen, sind wir von der Hauptstadt weiter in den Süden gefahren. Da so manche Passstraße wegen winterlicher Verhältnisse noch gesperrt waren, ging kreuz und quer durch die spektakuläre südliche Bergwelt.

Sicherlich ein Highlight in Norwegen war unserer Tag zum Preikestolen (UNESCO Welterbe), ein Felsvorsprung 600 m hoch über dem Lysefjord. Wir hatten die besten Wetterbedingungen für die 15 km doch recht anstrengende Wanderung vom Campingplatz hoch zum markanten Felsen und zurück. Aber es hatte sich gelohnt – wir genossen eine Aussicht wie im Reiseprospekt.

Der 17. Mai ist in Norwegen der Nationalfeiertag. Wegen der Corona Pandemie fanden die Feiern in 2020 und 2021 gar nicht bzw. nur eingeschränkt statt. Somit war klar, dass in 2022 die Norweger es so richtig krachen lassen. Wir machten uns mit dem öffentlichen Busverbindung auf den Weg in die Stadt Stavanger, wo sehr viel los war. Viele der Norweger trugen ihre Trachten. Es gab Umzüge und Musik. Die Kneipen und Restaurants waren voll – bei Sonnenschein ein tolles Erlebnis dabei sein zu können.

Von der Region Stavanger fahren wir mehr oder weniger entlang der Südküste. Wir durchquerten das weitläufige Gebiet des Magma Geoparks (UNESCO Welterbe), eine uralte interessante Landschaft geprägt von Fels und Lavagestein, mit vielen Seen und Fjorden – sehr sehenswert.

Dort liefen wir hoch auf den Bongurefjell, eine Spitze direkt am Meer, welcher einen wunderschönen Blick über die Felsküste bietet. Und ich stieg dort den Klettersteig herunter um den Brufjellhålene, eine birnenförmige Höhle unterhalb der Klippen fast am Wasser zu bestaunen. Trotz ein wenig Nieselregen war es ein tolles Erlebnis. Da die steilen Wege durch den Regen schlammig waren, war es auch sehr anstrengend, und waren froh danach im „Hausi“ ein Abendessen zu genießen.

Schnell ging es am nächsten Tag nach Kristiansand, um die kleine Stadt zu besichtigen, und am Nachmittag unsere im Voraus gebuchte Fähre nach Hirtshals, Dänemark zu nehmen. Der Monat in Norwegen war ein phantastisches Reiseerlebnis für uns. Wir werden die vielen Eindrücke lange in Erinnerung behalten.