USA Überwintern in Florida

Von Alabama fuhren wir weiter entlang der Golfküste und erreichten am 19.12.2022 Florida. An der Küste stehen noch einige Fort- und Sicherungsanlagen welche von drohenden Militäraktionen zeugen, auch gegen der deutschen Wehrmacht in den beiden Weltkriegen. Wir besuchten Pensacola, ein schönes interessantes kleines Städtchen mit einem sehenswerten historischen Ortskern.

Florida schien wie eine große Sandbank zu sein. Es gibt kaum Erhebungen. Auch im Landesinneren ist der Boden überwiegend sandig. Die Küste ist wie ein unendlicher Sandstrand, unterbrochen nur von den Mangroven der Everglades im Süden. Die Golfküste mit seinen weißen Sandstrand machte uns Hoffnung auf warme sonnige Tage am Meer. Sonnig mit tiefblauem Himmel war es dann meistens auch. Nur die Temperaturen passten nicht zu unserer Vorstellung, sondern waren irgendwie auf den Kopf gestellt.

Weihnachten verbrachten wir im St. Andrews State Park, ein recht kleiner Park auf eine Halbinsel vor Panama City. Eine extreme Kaltfront aus dem Norden der USA bescherte uns frostige Temperaturen. Trotz wunderschönem Sonnenschein lagen die Temperaturen auch tagsüber um den Gefrierpunkt. Das Weihnachtsessen genossen wir dann kuschlig in „Hausi„, bei laufender Standheizung.

Und etwas Süßes gab es dann auch. Wir bestellten uns ein paar Donuts und genossen diese im Sonnenschein am Meer.

Von der Golfküste fuhren wir quer durch das Landesinnere ganz im Norden von Florida, und besuchten Tallahassee, die recht kleine aber schöne Hauptstadt Floridas.

Im Landesinneren Floridas gibt es viele Seen, Quellen und Flüsse. Im porösen Kalkstein-Untergrund verschwinden manche Flüsse, fließen unterirdisch weiter, und treten woanders wieder ans Tageslicht.

Zu Silvester erreichten wir bei Jacksonville Beach den Atlantischen Ozean, mit seinen langen weißen Sandstränden. Wir verbrachten ein paar schöne ruhige Tage in St. Augustine, ein beliebter Touristenort südlich von Jacksonville.

Wir besuchten die Festung in St. Augustine, die Castillo de San Marcos. Sie ist die älteste aus Stein gebaute Festung in den USA.

Und auch das Stadtzentrum von St. Augustine, der älteste besiedelte Ort in den USA, war sehr sehenswert.

Nun fuhren wir in den Süden. Es reihen sich ein Badeort nach dem anderen. Daytona Beach ist sicherlich ein bekanntes Touristenmagnet. Als wir den Strand besuchten war dieser recht leer. Viele Hochhäuser und Hotels direkt am Meer ließen vermuten, dass es sicherlich in der Hochsommerzeit extrem voll wird. Hier und da sahen wir entlang der Küste noch Schäden vom letzten Hurricane Nicole.

Ein besuch des Kennedy Space Center in Cape Canaveral ist für Raumfahrtinteressierte sehr lohnenswert. Ein ganzer Tag reicht nicht aus, um die vielen Ausstellungsstücke in Ruhe anzuschauen. Und am Abend hatten wir Glück. Aus einer Entfernung von 100 Kilometern sahen wir bei sternenklarem Himmel den Start einer Falcon 9 Rakete.

Der Besuch von Miami Beach, eines der bekanntesten Strände in Florida, war natürlich Pflicht.

Und die Fahrt entlang den Florida Keys ließen wir uns auch nicht nehmen.

Das berühmte Key West, mit dem südlichsten Punkt auf dem Festland der USA, war dann Endstation – auch für uns und „Hausi“ erst Einmal der südlichste Punkt unserer Reise.

Der Nationalpark in den Everglades, mit seiner vielseitigen Natur und wilden Tieren hat uns sehr gefallen. Wir haben Schildkröten, Alligatoren und Krokodile, sowie Manatees gesehen. Zu unserer Reisezeit waren die Temperaturen angenehm, Es war trocken, und die Mückenplage hielt sich somit in Grenzen.

Erst Ende September wurde die Westküste Floridas durch Hurricane Ian schwer beschädigt. Die Verwüstungen in Napels und Fort Myers zeigten, welch gewaltigen Kräfte der Natur in nur wenige Stunden ganze Ortschaften und Straßenzüge zerstören können.

Ende Januar kam es zum Abschluss unseres Aufenthaltes in Florida. Wir haben vieles gesehen und erlebt. Nun waren wir bereits drei Monate in den USA, die Maximallänge unseres Visums. Wir hatten schon im August einen Rückflug von Orlando nach Deutschland gebucht. Von hier ging es in die Heimat, ein „Urlaub“ vom Urlaub so zu sagen. „Hausi“ konnten wir für die Zeit privat unterstellen.

Wir haben unterwegs oft sehr liebenswerte und hilfsbereite Menschen getroffen, die ein unbeschwertes Reisen ermöglichen. Dafür sind wir unendlich dankbar.